Finanzieller Missbrauch im Alter

Pro Senectute Schweiz hat mit dem Institut zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität der Fachhochschule Neuenburg (ILCE, HEG Arc) erstmalig eine repräsentative Studie zum Ausmass des Finanzmissbrauchs bei Menschen im Alter ab 55 Jahren durchgeführt. Die Schadenssumme und die Opferzahlen zeigen: Es besteht Handlungsbedarf.

Die Studie zeigt das Ausmass von Finanzmissbrauch bei über 55-Jährigen

Je mehr Menschen über die gängigen Betrugsmaschen informiert sind, desto besser lassen sich Betrügereien verhindern.

Finanzieller Missbrauch bei 55+

In den letzten fünf Jahren wurde jede vierte Person der Altersgruppe 55+ Opfer eines Finanzmissbrauchs. Jede fünfte Person erlitt einen finanziellen Schaden. Die kumulierte Schadenssumme betrug gemäss Hochrechnung über 400 Millionen Franken pro Jahr. Die Betrugsfälle mit finanziellen Folgen kommen in sehr unterschiedlichen Lebensbereichen vor – vom klassischen Diebstahl im öffentlichen Raum oder beim Bankomaten über gefälschte Internet-Anzeigen bis zum Zustellen von nicht bestellten Waren.

Wichtigste Ergebnisse

  • Männer (28,2%) sind häufiger Opfer von Finanzmissbrauch als Frauen (23,3%).
  • Die Westschweiz weist die höchsten Fallzahlen auf (36,5%), gefolgt von der Deutschschweiz (22,8%) und dem Tessin (11,7%).
  • Menschen zwischen 55 bis 64 sowie ab 85 Jahren werden häufiger Opfer von Betrugsmaschen als die Altersgruppen dazwischen.
  • 61% sprechen mit niemandem über einen erlittenen finanziellen Missbrauch.

Prävention von Finanzmissbrauch im Alter

Pro Senectute erachtet einen offenen Umgang mit dem Thema Finanzmissbrauch als wichtige Präventionsmassnahme. Je mehr Menschen über die gängigen Betrugsmaschen informiert sind, desto besser lassen sich Betrügereien verhindern. Die Opfer können das Erlebte besser verarbeiten, wenn sie sich jemandem anvertrauen und offen darüber sprechen.