Wir ziehen im Leben durchschnittlich viermal um. Doch wie verändert sich ein Zuhause im Laufe eines Lebens? Wir fragen nach und besuchen Menschen in ihren vier Wänden – ob in der Grossstadtsiedlung oder im altehrwürdigen «Stöckli» im Grossfamilienverbund. Horchen Sie mit unserem Podcast in fremde Stuben.
Ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden: Das ist nicht nur die Vision von Pro Senectute, sondern ein grosser Wunsch der Menschen in der Schweiz. Der Podcast WIE LÄBSCH? besucht einige von ihnen in ihrem Zuhause.
Die zweite Staffel unseres Podcasts ist im Kasten: Hören Sie rein in alle sechs Folgen.
Pesche ist obdachlos – und dies aus freien Stücken. Vor über 30 Jahren hat er seine Wohnung aufgegeben. Seither zieht er mit seinem Velo und zwei Rucksäcken von Ort zu Ort. Am liebsten übernachtet er dort, wo es nicht viele Menschen hat und er seine Freiheit geniessen kann: im Wald. Pesche ist ein Aussteiger. Er lebt von seiner AHV-Rente und dem Verkauf von Strassenmagazinen. Wir haben den 68-Jährigen besucht. Altersforscher Rainer Gabriel von der ZHAW ordnet ein.
Hans ist 90, Zoe 25-jährig. Zoe wohnt kostenlos bei Hans und übernimmt dafür diverse Hausarbeiten – eine Win-win-Situation. Hans fühlte sich nach dem Tod seiner Frau einsam in seiner grossen Eigentumswohnung. Mittlerweile wohnt er seit einem Jahr mit Zoe zusammen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit. Für Hans ist Zoe wie seine siebte Enkelin. Was Zoe hat, wünschen sich auch andere Studierende im Raum Zürich. Andrea Ziegler, Projektverantwortliche von «Wohnen für Hilfe», äussert deshalb einen grossen Wunsch: Mehr Seniorinnen und Senioren sollen sich melden.
«Wer jeden Tag den Tod vor Augen hat, lernt das Leben schätzen», sagt Philippe. Er lebt mit seiner Partnerin Zuzanna und seinen beiden Kindern auf dem Friedhof Sihlfeld in Zürich. Der Friedhof – Ort der Stille und Andacht – wird heute immer mehr von Menschen frequentiert, die darin joggen oder sonnenbaden. Das sieht Zuzanna kritisch. Ethiker und Theologe Heinz Rüeger sagt, der Urtrieb des Überlebens mache es vielen so schwer, sich entspannt mit der Vergänglichkeit zu befassen. Dem Tod furchtlos ins Auge zu sehen, könne man lernen. Wie, erfahren Sie in dieser Folge.
Marco Lanz ist mit 77 Jahren beruflich immer noch engagiert – als Skilehrer. Er kennt die Bündner Berge wie seine Westentasche und weiss, wo sich Schneehühner und Hasen beobachten lassen. Die Ruhe der Natur braucht er ebenso wie die Geselligkeit. Früher erlebte er in Bivio viele wilde Nächte. Im Dorf werden nach wie vor drei verschiedene Sprachen gesprochen, obschon nur gerade 200 Menschen dort leben. Wir haben Marco Lanz in Bivio besucht. Vincent Brügger, Spezialist für Bewegung und Sport bei Pro Senectute Schweiz, verrät uns, wie wir bis ins hohe Alter fit bleiben können.
Die Genossenschaft «Mehr als Wohnen» stellt auf dem Hunziker Areal in Zürich-Oerlikon in einem fünfstöckigen Haus elf Wohnungen für experimentelles Wohnen zur Verfügung. Andreas Geiger ist einer der Bewohnerinnen und Bewohner: Er lebt in einer Satelliten-Wohnung und teilt sich 110m2 gemeinsamen Wohnraum mit zehn weiteren Personen. Die Gross-WG handelt regelmässig Regeln des Zusammenlebens aus. Diese soziokratische Wohnform macht Andreas zutiefst glücklich. Was man bedenken sollte, wenn man sich wohnlich verändern möchte, verrät uns Sozialarbeiter Udo Allgaier von Pro Senectute Schweiz.
Die Zelle von Frau Müller misst gerade mal acht Quadratmeter. Seit Jahren lebt sie in der Justizvollzugsanstalt Hindelbank – in einer Wohngruppe mit über 20 inhaftierten Frauen. Jede Insassin bewohnt eine eigene Zelle. Gemeinsam teilen sie sich Küche und Waschraum. Das Zusammenleben folgt klaren Aufgaben und Regeln. Jede geht einer Arbeit nach. Es gilt, die Frauen auf das Leben nach dem Gefängnis vorzubereiten. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleiten sie dabei. Eine von ihnen erzählt uns von dieser grossen Aufgabe – im Spannungsfeld zwischen Helfen und Kontrolle.
In der ersten Staffel unseres Podcasts besuchen wir Menschen verschiedenen Alters, die in den unterschiedlichsten Wohnformen leben. Wir sind zu Gast im 13. Stock im Zürcher Lochergut, bei einem Vier-Generationen-Haushalt auf der Schwyzer Sattelegg und bei einer Gross-WG in Urtenen im Kanton Bern. Wir besuchen eine 86-jährige Künstlerin im Pflegeheim der basellandschaftlichen Hofmatt sowie eine Familie, die im Engadiner Samedan auf einem Bauernhof ohne Dusche und Warmwasser lebt. Und wir blicken ins Innenleben des Wohnwagens eines Paares, das um die ganze Welt tourt.
Wie leben die Menschen in den sechs Hochhäusern des Locherguts in der grössten Stadt der Schweiz? Wir besuchen den 59-jährigen Alois Jauch. Er wohnt in der 13. Etage in seinem «Raumschiff», wie er seine 30 Quadratmeter grosse Wohnung liebevoll nennt. Warum ihm diese Ein-Zimmer-Wohnung wieder Hoffnung und Halt geben konnte und er sich hier das Altwerden vorstellen kann, verrät Alois uns und Rahel Marti von der Zeitschrift «Hochparterre» in dieser Folge.
Wohnen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen: Der Traum vieler Städterinnen und Städter ist Alltag der Grossfamilie Kessler-Schnyder. In dieser Folge von WIE LÄBSCH? hören wir rein in die stets belebte Stube des Vier-Generationen-Haushalts auf einem Pass auf 1200 Metern Höhe im Kanton Schwyz, wo gerade bei sonnigem Wetter Hochbetrieb herrscht und alle Familienmitglieder mitanpacken müssen – von der 93-jährigen Urgrossmutter Ida bis zum fünf Jahre alten Levin. Begleitet werden wir von Altersforscherin Lilo Ruther von der Ostschweizer Fachhochschule.
Sie teilen sich den Garten, eine ehemalige Gastroküche, die Haushaltskasse, aber auch alle Arbeiten: 21 Erwachsene und acht Kinder wohnen in Urtenen im Kanton Bern zusammen in einem riesigen Bauernhaus. Wir besuchen die Gross-WG und ihre Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen wenigen Monaten und 65 Jahren, die sich in Arbeitsgruppen immer wieder von Neuem überlegen, wie diese Form des Zusammenlebens funktionieren kann. Gemeinsam mit Zukunftsforscherin und Politikwissenschaftlerin Regula Stämpfli ordnen wir unseren Besuch in dieser Folge ein.
Bild: Michael Beckmann
Über 95 Prozent der pensionieren Menschen in der Schweiz lebt zu Hause. Nicht so Astrid Baumann: Die 86-Jährige hat sich für ein Alters- und Pflegeheim entschieden. In der basellandschaftlichen Hofmatt findet sie alles, was sie braucht: Unterstützung im Alltag und eine inspirierende Umgebung – obwohl die Kinder des integrierten Kindergartens laut sein können. Mit dem Älterwerden hatte die ehemalige Flughafen-Hostesse nie Mühe. Selbst im hohen Alter entdeckt sie eine neue Passion: das Malen. Mit dabei in dieser Podcastfolge ist Altersexpertin Sonya Kuchen von Pro Senectute Schweiz.
Ein Leben ohne Komfort, ohne Dusche, ohne Warmwasser: Familie Polin lebt bescheiden in einem alten Haus von 1930 in Samedan, Engadin, gemeinsam mit Ziegen, Hühnern, Pferden, Katzen und einem Hund. Mutter Emerita ist auf dem Hof geboren und aufgewachsen. Ihr Mann Egon ist gelernter Bäcker und hat sich die Landwirtschaft selbst beigebracht. Sohn Lorenzo hat es in jungen Jahren ins Unterland nach Zürich gezogen. Nun ist der Schauspieler ins Engadin zurückgekehrt, um den Hof weiterzuführen – eine Herausforderung für die ganze Familie.
Martina und Dylan haben sich ihren Lebenstraum erfüllt: Seit sechs Jahren lebt das Ehepaar im Wohnwagen. Gemeinsam schreiben sie Bücher, bringen den Podcast «die Einsteiger» heraus und haben gar einen Film veröffentlicht. Ihre besondere Lebensgeschichte erzählen sie an Auftritten und Vorträgen in der ganzen Welt. Im Staffelfinale von WIE LÄBSCH? führen wir ein Gespräch über das Leben im Camper und über die Liebe. Und die emeritierte Professorin Pasqualina Perrig-Chiello erklärt uns, was «der Eigensinn des Älterwerdens» genau ist.